Der Würgetrend macht erneut die Runde, auch in Bern ist es zu zwei Fällen gekommen. Der Schulleiter hat Eltern und Lehrer informiert.
Würgen
Der Trend, sich bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen, macht in den sozialen Medien erneut die Runde. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Bern haben sich zwei Jugendliche in der Schule bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt.
  • Dies ist Teil eines Trends, der momentan auf Tiktok die Runde macht.
  • Der Schulleiter hat Eltern und Lehrer informiert, sie sollen die Kinder warnen.
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Immer wieder tauchen gefährliche Trends und Challenges in den sozialen Medien auf. Schon vor einigen Jahren würgten sich Teenager und Kinder, filmten sich dabei und stellten die Videos online. Der Würge-Trend ist nun erneut aufgekommen und hat die Schweiz erreicht.

Wie das Regionaljournal von SRF berichtet, kam es in zwei Schulhäusern im Berner Vorort Bümpliz zu je einem Fall. Im Rahmen der Challenge würgen sich die Jugendlichen selbst oder lassen sich würgen. Oft geht es bis zur Bewusstlosigkeit. In den USA ist es deswegen bereits zu Toten gekommen.

Tiktok
Auf Tiktok gibt es immer wieder gefährliche Trends und Challenges. - keystone

Martin Cappis, Leiter des Schulhauses Statthalter, wurde von Eltern über den Fall an seiner Schule informiert. Kurz darauf kam es auch im Schulhaus Höhe zu einem Fall. Dann habe er die Lehrer und Eltern informiert.

Die Lehrpersonen sollen die Augen offenhalten und genauer hinschauen, sagt Cappis. Sie sollen auch mal die Schüler darauf ansprechen, ob sie etwas über die Challenge wüssten. Auch sollten sie die Schülerinnen und Schüler darüber informieren, wie gefährlich der Trend ist.

Er habe die Lehrer und Eltern sensibilisiert, erklärt Cappis. Nun hoffe er, dass nach den zwei Fällen das Ganze vorbei sei. «Viel mehr können wir nicht machen.»

Expertin: Niemand will als Angsthase dastehen

Erst im letzten Jahr gab es an den beiden Schulen einen Workshop, bei denen Social Media-Trends und -Challenges thematisiert wurden. Karin Friedli von der schulischen Gesundheitsförderung und Prävention der Stadt Bern leitet solche Workshops. Sie findet es gut, dass Lehrer und Eltern informiert worden sind: Je mehr Leute davon wissen und mit den Kindern sprechen, desto besser. «Es ist nie verkehrt, die Jugendlichen anzusprechen.»

Den Eltern rät sie, mit den Kindern zu sprechen, sie zu fragen, ob sie etwas mitbekommen hätten. Auch sei es wichtig, den Nachwuchs zu beobachten und mögliche Veränderungen anzusprechen. Eltern hätten sehr oft ein gutes Gefühl für das Wohlergehen der Kinder.

Hast du Tiktok?

Ein Verbot von Social Media hält Friedli nicht für effektiv. Es sei immer möglich, dass die Kinder auf den Handys von anderen diese Trends sehen.

Auch warnt sie, dass sie eine gewisse Dynamik entwickeln könne. «Niemand will als Angsthase dastehen.»

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